Donnerstag, 21. Oktober 2010

erstes Lebenszeichen

Mein Arbeitsfeld

Seit der ersten Woche bin ich jeden Tag im Rehabilitationszentrum. Zuerst beschränkte sich mein Arbeitsfeld nur aufs Putzen und Erlernen der ukrainischen Sprache. Es herrschen auch hier wie in Deutschland strenge Vorschriften, was die Hygiene angeht. Dem zu Folge habe ich von morgens bis abends geputzt, wie noch nie zuvor! Nach den ersten zwei Wochen erhielt ich vom Direktor einen neuen Arbeitsplan. Darauf freute ich mich, denn es veränderte sich ab jetzt so einiges. Nun durfte ich vormittags Patienten besuchen. Dabei handelt es sich um fünf nette Babuschkas (ältere Damen). Jeden Wochentag besuche ich eine Andere. Die Besuche gefallen mir sehr gut, die Menschen sind alle sehr herzlich, lieb und dankbar. Sie freuen sich immer, wenn ich sie besuche. Größtenteils nehme ich ihnen die Arbeiten ab, die sie nicht mehr verrichten können. Dabei handelt es sich um Einkäufe, Aufräumungsarbeiten und handwerkliche Tätigkeiten. Öfters trinken wir zusammen Tee und reden über die Situation im Lande, die jetzige polit. Lage und über ihre rege Vergangenheit. Leider lässt mein Ukrainisch noch nicht zu viele Vokabeln und damit verbundene Sprachkenntnisse zu. Doch es wird von Mal zu Mal besser! Nachmittags muss ich weiter im Reha - Zentrum arbeiten. Dort durfte ich schon mit dem Hausmeister mehrere Wände dämmen, noch bevor der ukrainische Winter kommt, der dieses Jahr übrigens sehr kalt werden soll. Auch das bereitet mir sehr viel Freude, denn handwerkliches Geschick besitze ich weitaus mehr, als den Umgang mit Eimer und Wischlappen. Trotzdem kann man immer was dazu lernen!


Rehabilitationszentrum für Opfer von Totalitarismus
 

Unser Labor im Reha - Zentrum

Im Reha-Zentrum mit Svetlana (Krankenschwester) und Elena Fjödrovna (Sekretärin)

Zur Wohnsituation

Als wir am Abend des 16.09.2010 in Kiew mit dem Zug angekommen sind, bezogen wir sofort unser neues " ZU HAUSE". Unsere WG befindet sich in einem Wohnblock, der sehr zentral gelegen ist. Die Wohnung ist sehr einfach eingerichtet. Da ich aber ganz unvoreingenommen herangegangen bin, stört mich diese nationalgerechte Art keines Wegs. Wenn wir aus der Haustür heraustreten, haben wir direkt auf der anderen Straßenseite eine Straßenbahn + einen Supermarkt und bis zur nächsten Metrostation sind es zu Fuß nur 15-20 min.


Mein neues zu Hause


Vanja mein vorübergehender zweiwöchiger Mitbewohner beim kochen

Meine Freizeitgestaltung

Während meines bisherigen Aufenthaltes in der Ukraine, wurde ich mit vielen neuen Eindrücken überschüttet. Ganz besonders habe ich mich gefreut, mit einem Triathlon- Trainer mehrmals die Woche trainieren zu können. Er ist Sportlehrer für Studenten und nebenbei bei der Miliz, was hier nie zum Nachteil sein kann. Er war einmal bester Triathlet von der Ukraine. Wir verabreden uns zum Joggen (15 km), Rad fahren (40 km) und ab Anfang November werden wir noch ins Sportbad schwimmen gehen. Auch das sind neue Herausforderungen. Vielleicht kann ich im Sommer mit nach Jalta als Begleiter zum Sommertriathlon. Ebenfalls habe ich schon im Goethe Institut in Kiew, in einer Klasse den Deutschunterricht mit gestaltet. Es hat richtig Spaß gemacht und wird sicher nicht das erste und letzte Mal gewesen sein.

 
Vom Sportbad durfte ich mir schon einen kleinen Vorgeschmack holen :)


Beeindruckt haben mich hier vor allem die Männer, die fast ausschließlich sehr lecker und gerne kochen. Bin schon öfters zum Essen eingeladen wurden.

Bis zum nächsten Bericht verbleibt mit lieben Grüßen aus der schönen Stadt am Dnepr Euer Vincent

До свидания



 



Sonntag, 17. Oktober 2010

über diesen Blog.

Hallo liebe Familie, Freunde und Bekannte!

Heute möchte ich euch zum ersten Mal von meinem Auslandszivildienst berichten. Wie ihr alle schon mitbekommen habt, bin ich seit dem 3.September für ein Jahr mit “Aktion Sühnezeichen Friedensdienste” (kurz ASF) in Kiew, um dort meinen freiwilligen Dienst zu leisten. Um euch (Familie, Freunde, Bekannte, Förderer, Stiftungen etc.) an meiner Reise im “tiefen Osten” teilhaben zu lassen und euch auf den neuesten Stand zu halten, habe ich einen Blog eingerichtet. Das ist die beste Möglichkeit euch über alle meine neuen Eindrücke und Ereignisse bestens zu informieren.
Dies alles wird mit Bildern und Berichten von meiner Arbeit im Rehabilitationszentrum, im Umgang mit Überlebenden des Nationalsozialismus, sowie vom Alltag gespickt sein. Lasst euch überraschen.


Viel Spaß beim Lesen!




Ukraine-Oblast-Kiew