Samstag, 22. Januar 2011

Weihnachts-/Neujahrszeit!

Nun habe ich mich schon einige Zeit nicht mehr gemeldet aber es ging einfach nicht anders, denn die Weihnachts-/Neujahrszeit wird in der Ukraine ausgiebig gefeiert.

Glühwein für Heiligabend!
Los ging es mit dem 24.12.2010, Weihnachten stand vor der Tür. Doch anders als in Deutschland und vielen anderen Ländern wird in der Ukraine, Weihnachten nach dem Julianischen Kalender gefeiert (13 Tage später), sprich am 6.-7. Januar. Außerdem ist Neujahr deutlich wichtiger. Da gibt es Geschenke und Partys mit allem drum und dran. Den ganzen Tag laufen einem auch Schriftzüge mit: "С новым годом" oder vor allem auf Ukrainisch "З Новым роком" über den Weg.

Für mich sollte das bedeuten, dass ich diesen Winter zweimal Weihnachten feiern werde. =) Am 24.Dezember -wo ich arbeiten musste wie jeder Ander in der Ukraine auch, weil es hier ein ganz normaler Arbeitstag ist-, gingen Felix und ich zusammen mit Marie (deutsche Freiwillige aus der Nachbarstadt) in die deutsch-lutheranische Kirche Kiews. Nach dem Weihnachtsgottesdienst mit Krippenspiel und "Stille Nacht, heilige Nacht" schlenderten wir nach Hause. Daheim angekommen erwarteten wir drei noch Juliia, eine Ukrainische Freundin. Dann ging es ans Essen zu zubereiten. Die Frauen in der Küche und die Männer auf dem Balkon, zum Grillen. So verbrachte auch ich einen schönen Heiligabend der mit Räucherkerzchen und Weihnachtsmusik abgerundet wurde.


Marie - Küchencheffin
Felix - Küchenchef




















Auf dem Balkon - Grillmeister!

Unser Heiligabend

Vom 27.12.-29.12. Dezember ging es dann nochmal auf Arbeit. Bei meinen Babuschky half ich größtenteils die Wohnung auf Vordermann zu bringen, da die meisten Babuschky zu Weihnachten Besuch bekommen. Das Reha-Zentrum wurde sehr festlich geschmückt. Im Empfangsraum stand ein kleiner Tannenbaum, an dem natürlich Lametta und die Christbaumkugel mit Hasenmotiv nicht fehlen durfte.


2011 - Jahr des Hasen

Und dann war es so weit! Das neue Jahr näherte sich in großen Schritten!

Neujahr musse gebührend gefeiert werden!

Und zwar am besten gleich mit der halben deutschen Freiwilligen-Kompanie Osteuropas!
Es hatten sich 8 Gäste angekündigt, und wenn man bedenkt, dass alle mit Felix und mir zusammen in unserer 2-Zimmer-Wohnung übernachten wollten, ist das wirklich eine große Zahl.

In den zwei Tagen vor Sylvester trudelten demnach einer nach dem anderen ein: zweimal Tschernowitz und einmal Lemberg - Vertreter der Westukraine, einmal Dnipropetrovsk, einmal Simferopol auf der Krim, einmal Minsk in Weißrussland und zu guter letzt auch noch zweimal Moskau.
Alle in KIEW, um Neujahr zu feiern.
Zusammen mit uns beiden Kiewern musste das ja eine schöne Bescherung werden.
Man sieht, "unsere" Stadt ist beliebt!

Am 31. verhalfen uns ein tolles Essen, einige sehr wenige schmackhafte Getränke, zwischendurch sogar eine kleine Schneeballschlacht und allgemein eine ausgesprochen gute Stimmung dazu, mit der deutschen Ost-Community einen unvergesslichen Abend zu verbringen.



31.12., 23:50, am Unabhängigkeitsplatz
00:00 Uhr

Gegen halb 11 fuhren wir dann zusammen zum "Majdan Nesaleshnosti", dem Unabhängigkeitsplatz, wo sich die halbe Ukraine versammelt, um das neue Jahr zu begrüßen. Es war ein einmaliges Bild, als es genau um 10 vor 12 anfing, heftig zu schneien. Alles lief perfekt, bis auf eine winzige Kleinigkeit, die die geschätzten 50.000 auf dem Platz sehr erheiterte: Als gegen 23:30 auf Großleinwänden die Ansprache des Präsidenten gezeigt wurde, blieb einfach mal der Ton weg und die Massen bestaunten minutenlang einen Stummfilm.





Nach dem großen  Feuerwerk und der Feier bei knapp minus 8 Grad blieben wir noch bis zum deutschen Neujahr um 1 Uhr nachts in der Stadt.

Der erste Morgen des neuen Jahres war wunderschön, wie es diese Vormittage stets an sich haben.

Innerhalb der nächsten Tage leerte sich alles wieder und in der Wohnung wurde es so allmählich wieder ruhiger. 


Der Morgen am 1. Januar: Zimmer 1


... und Zimmer 2.

Ich selbst bin ab dem 2.1. mit dem Zug nach Lviv/Lvov/Lemberg gefahren. Dort werde ich mit anderen Freiwilligen von ASF das ukrainische Weihnachten feiern. Lvov liegt ganz im Westen der Ukraine und gehörte früher zu Österreich!

Bis zum nächsten Mal, da gibts dann neues aus Lvov! Bis dann!